Dienstag, 31. Januar 2017

RIP: Meine Omi

Am Samstag - ich war schon auf dem Weg in die Heimat, wenn auch noch in Hamburg, bekam ich einen Anruf - DEN Anruf - meine Omi ist in den frühen Morgenstunden am Samstag gestorben.

Ich habe mich so geärgert, da ich nun schon auf dem Weg war - meine Cousine und ich haben beschlossen, dass wir trotzdem fahren - das Angebot des Krankenhauses, unsere Omi noch mal zu sehen. Wir haben dankend abgelehnt.

Es war trotzdem gut, das wir hingefahren sind - ein großer Teil meiner Familie war dort. Wir haben uns erst einmal updaten lassen wie so die letzten Tage und der letzte Abend war.

Dabei wurde mir erzählt, dass meine Omi am Freitag Abend die Krankenpflegerin im Krankenhaus gebeten hat, ihre Kinder anzurufen, sie würde sterben. Sie hatte dann noch Angst, dass ihre Kinder (mein Vater, meine Tante (bestimmt auch meine Mutter als "Schwiegerkind")) es nicht mehr rechtzeitig schaffen. Meine Eltern waren aber sowieso schon zum allabendlichen Besuch unterwegs, meine Tante hat sich gleich auf den Weg gemacht - sie wohnen alle in der Nähe und haben es noch geschafft. Meine Omi hätte wohl dann noch mal über ihr Leben gesprochen, dass sie damit zufrieden ist. Sie wusste auch, dass meine Cousine und ich noch kommen und hat sich schon die halbe Woche darauf gefreut.

Nachdem ich das nun alles gehört habe bin ich der Meinung, dass sich meine Omi immerhin nicht quälen musste (sie hatte nur noch eine Niere, die hat jetzt den Dienst versagt, sie konnte nicht richtig schlucken (Schmerzen), sehen kann sie schon länger nichts mehr, Appetit hatte sie auch schon länger nicht mehr, dazu noch die normalen Alterszipperlein). Sie hat all ihre Kinder gesehen und ist zufrieden mit ihrem Leben. Vielleicht war noch etwas Vorfreude auf den Besuch von meiner Cousine und mir.

Wir haben den ganzen Samstag Abend zusammengesessen und auch Sonntag wieder gemeinsam gefrühstückt, auch das war sehr schön.

Ich hoffe, dass ich nun das letzte Stück aus Omis Wohnung bekomme, an dem mein Herz hängt - es sieht ganz gut aus für mich, aber natürlich haben meine Onkel und Tanten Vorrang...

Ich mache mir etwas Vorwürfe - warum bin ich nicht vorletztes WE gefahren? (Da stand es noch nicht so schlimm und ich war erkältet und lag im Bett). Warum bin ich nicht schon Freitag gefahren? (Ich wäre gar nicht in der Besuchszeit angekommen).
Ärger, ärger, ärger...

Es gibt wahrscheinlich immer irgendwas, was man im Nachhinein bedauert?!

Naja... jetzt muss ich jedenfalls den Beerdigungstermin abwarten. Mein Freund hat sich bereit erklärt, dass er mit mir zur Beerdigung geht.. es ist seine erste, umso mehr freue ich mich darüber, dass er es selbst angeboten hat. Ist eben mein Bester :)

Traurige Grüße
Emily

Ich hoffe das wird jetzt nicht zur Gewohnheit, dass ich jedes Jahr zu einer Beerdigung muss.. dafür bin ich noch zu jung...

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